Baidu (百度) ist eine chinesische Suchmaschine, die genau wie Google zu einem gleichnamigen Unternehmen gehört, das 2000 gegründet wurde und seit 2005 an der chinesischen Börse gelistet ist. In China hat die landeseigene Suchmaschine einen Marktanteil von zwei Dritteln aller Nutzer, weltweit spielt sie allerdings nur eine geringe Rolle. Das liegt an Sprachbarrieren – genau wie Google kann die baidu zwar in mehreren Sprachen genutzt werden, zeigt aber Ergebnisse vorwiegend auf Chinesisch an -, und noch mehr an der Zensur, bei der sich das Unternehmen selbstverständlich den Gepflogenheiten des kommunistischen China unterwirft.
Baidu gehört nach einer Alexa-Statistik zu den zehn meistbesuchten Webseiten der Welt, was an der Dominanz der chinesischen Sprache an sich liegt. Prekär aus westlicher Sicht erscheint daran, dass die chinesische Suchmaschine unverhohlen zensiert, was in Zeiten des Internets nachhaltige Auswirkungen auf die Meinungsbildung der Nutzer haben dürfte. Wer bestimmte Suchbegriffe wie zum Beispiel „Falun Gong“ eingibt, kann die Seite eine Weile gar nicht mehr erreichen. Auch eine Wikipedia-ähnliche Enzyklopädie versuchen die Chinesen aufzubauen, die freilich ebenfalls stark zensiert wird (bǎidù túshū, 百度图书). Allerdings ist hierzu anzumerken, dass Wikipedia ebenfalls Beiträge der Nutzer und Editoren einer redaktionellen Kontrolle unterwirft. Diese trägt indes streng demokratische Züge, was gerade bei der Vielzahl der vertretenen Stimmen sehr bedeutsam ist.